Mitsingen im Herbstkonzert

Konzert_Wollerau_Nov_2022_122 (Foto: Alexander Seidel)
Geistlich - Weltich: Dvorak und Brahms
Alexander Seidel,
Alle, die mit ihren Stimmen den Projektchor Höfe ausmachen, dürfen sich auf das Herbstkonzert 2023 zusammen mit dem Sängerbund Uster uneingeschränkt freuen. Alexander Seidel hat ein attraktives Programm zusammengestellt, das mit Kompositionen von Antonin Dvorak und Johannes Brahms Vokalmusik vom Feinsten bereithält. Leckerbissen der Chorromantik, die alle, die sich mit Gesang beschäftigen dahin schmelzen lassen.
Die Messe in D-Dur op. 86 von Antonin Dvorak entstand 1887 zwar im Auftrag von Josef Hlavka zur feierlichen Einweihung der Schlosskapelle seines Landgutes. Die originale Orgelfassung misst, im Unterschied zur später nachgereichten, vom Verleger gewünschten Orchestrierung, den Singstimmen die Hauptaufgabe zu. Dvorak spielt bei der Vertonung des Messetextes mit dynamischen Kontrasten und setzt auf eine schlichte, volksliedhaft geprägte Melodik. Obwohl Dvorak die Erneuerung nationaler Kirchenmusik besonders am Herzen lag, kann nicht verborgen bleiben, wie stark er sich bei seiner Arbeit an der Messe von Richard Wagners Bühnenweihefestspiel „Parsifal“ hat beeinflussen lassen.

Eine andere, weltliche Seite zeigen die „Klänge aus Mähren“. Sie spiegeln gerade jene in der Heimatliebe wurzelnde Kraft und Lebensfreude, mit welcher der aus einfachen, ländlichen Verhältnissen stammende Dvorak tschechischem Musikschaffen zu unverwechselbarer Identität verholfen hat und ihn zu einem der populärsten Komponisten des 19. Jahrhunderts werden liess. 1875 für zwei Singstimmen mit Begleitung konzipiert, waren die Lieder als Beitrag zur damals in gehobenem Milieu gepflegten Hausmusik gedacht. Bald schon fanden sie erfolgreich den Weg in die Öffentlichkeit und beim Publikum so nachhaltig Anklang, dass Dvoraks Landsmann und Schüler Leos Janacek mit einer Bearbeitung zu vier Stimmen vielen Chören die Möglichkeit eröffnetete, sie zu singen.

Den „Liebesliederwalzer“ von Johannes Brahms im Programm daneben zu stellen ergibt aus mehreren Gründen Sinn. Einerseits nahm sich der sieben Jahre ältere Brahms (1833 bis 1897) freundschaftlich des jüngeren Kollegen, dessen eminente Begabung er auf Anhieb erkannt hatte, an. Er empfahl ihn seinem Berliner Verleger Simrock, was, neben der Verleihung des österreichischen Staatspreises durch ein Gremium in dem Brahms einsass, massgeblich dazu beitrug, dass Dvoraks Name in die weite Welt hinaus drang. Andererseits inspirierte das Slavisch-Gemütvolle Brahms in seiner musikalischen Arbeit wesentlich. Gerade die im Opus 52 aus dem Jahre 1886 zusammen gefasste Sammlung von Liebesliedern für vier Stimmen und vierhändiges Klavier verdeutlichen in ihrem lyrischen Schwelgen und ihrer heiteren Ironie den Einfluss Dvoraks, umso mehr als die Texte aus osteuropäischen Quellen stammen.

Mit seinem Urteil: „Ich möchte riskieren, ein Esel zu heissen, wenn die Liebeslieder nicht einigen Leuten Freude machen“ hat Brahms bis heute Recht behalten. Die Liebeslieder im Walzer- und Ländlertakt gefallen noch immer, ob von einem Solisten-Quartett oder vom Chor gesungen ist einerlei.

Es singen jungen Solistinnen und Solisten: Julia Siegwart aus Zürich, Martina Gmeinder aus Bregenz, Rodrigo Carreto aus Lissabon und der Basler Felix Gygli, der ab dem Sommer 2023 im Studio des Opernhauses Zürich singen wird.

Es begleiten Sebastian Bausch (Orgel & Klavier) sowie Laura Granero (Klavier) an einem historischen Flügel aus der Zeit der Romantik.

Kommen Sie mitsingen! Probenbeginn ist am 15.05. um 19h00 im Saal des Ref. Kirchgemeindehauses in Pfäffikon in der Hofstrasse 2. Die weiteren Proben finden Sie nachfolgend unter dem Link.

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